Praxisbeispiel: visuelle Kommunikation in Studien

In Zeiten sinkender Teilnahmebereitschaften bei Studien und zunehmender Digitalisierung ist es wichtig, über die Nutzung vielfältiger Kommunikationskanäle nachzudenken. Wie sind sie zu nutzen, um die Bevölkerung zum Mitmachen zu gewinnen? Klare und einfach strukturierte Inhalte, den einzelnen Kanälen angepasst, sind nötig, um die Befragungspersonen zu überzeugen. Ebenso wichtig aber ist die Gestalt, die den Informationen gegeben wird.

„Inhalte bestimmen das Design. Design aber bestimmt […] die Inhalte, die wahrgenommen werden.“1 Mit diesem Begriff ist natürlich nicht das Studiendesign im soziologischen Sinn gemeint. Oftmals muss die Visualisierung einen Spagat meistern: zwischen dem Übermitteln des komplexen, wissenschaftlichen Interesses des Auftraggebers zum einen und einer einfachen und leichten Teilnahme für die Befragten zum anderen. Zwischen dem Bedürfnis nach seriöser Darstellung seitens des Auftraggebers und des Befragungsinstituts und eben jener aktivierenden Leichtigkeit, die der Befragungsperson vermittelt werden soll. Denn die Zielpersonen sollen eben auch emotional für die Befragung gewonnen werden. Nicht zuletzt müssen die Designvorgaben insbesondere bei Paneluntersuchungen eine Wiedererkennbarkeit bei den Befragungspersonen gewährleisten. Und egal, ob die Person sich durch einen Brief, durch den Infoflyer oder die Studien-Website angesprochen fühlt und teilnehmen möchte: Immer muss die Studie eindeutig zu erkennen sein.
Die großen sozialwissenschaftlichen Studien sind in den letzten Jahren zunehmend zu Marken ausgebaut worden, deren Corporate-Design-Regeln die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Anforderungen ermöglichen. infas verfügt deshalb über eine eigene Grafikabteilung, die mit den besonderen Anforderungen bei sozialwissenschaftlichen Untersuchungen vertraut ist. In der Praxis führt das personell zunächst zu einer Trennung von Inhalt und Form. Die Aufgabe des Projektleiters ist es, sich um den Inhalt zu kümmern, die infasGrafik-Abteilung entwickelt die visuelle Kommunikation. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei das Logo, das im Idealfall die Marke verkörpert und der Studie damit ein Gesicht verleiht. Dazu gehören weitere Gestaltungsregeln zu Farbe, Form, Schrift, Raster und der Verwendung von Bildern oder Piktogrammen. All dies stiftet Identifikation, unterstützt die Aussage des Markenkerns und bildet das sogenannte Corporate Design. Im Team und mit der richtigen Kommunikationsstrategie wird so bei infas die optimale Verbindung von Form und Inhalt gefunden.

Zum Weiterlesen:
1 F. Wagner, The Value of Design. Wirkung und Wert von Design im 21.Jahrhundert. Hermann Schmidt Verlag, 2015, S.73