Vermeintlich bescheidene Vorstellungen
Unter „Luxus“ werden klassischerweise meist teure Konsumgüter verstanden. Ein Bentley, eine Patek-Philippe-Uhr oder eine Jacht von Lürssen sind Beispiele und eben Dinge, die auch die Wirtschaft zum Luxussegment zählt. Auch aus akademischer Sicht ist es sinnvoll, den Begriff klar einzugrenzen und beispielsweise zwischen Luxus, Protz, Prestige oder Schönheit zu differenzieren. Das stellt auch Prof. Lambert Wiesing im Interview im infas-Magazin Lagemaß (Seite 27) klar. Für ihn ist Luxus an Besitz gebunden und muss einen übertriebenen Aufwand und eine Verschwendung beinhalten. Diese aus akademischer Sicht möglicherweise sinnvolle Beschreibung wird von der Bevölkerung nicht unbedingt geteilt. Gerade in jüngerer Zeit wendet sie beim Thema Luxus den Blick auf Immaterielles: Bei guter Gesundheit zu sein, Zeit für sich zu haben oder tolle Erlebnisse seien viel eher Luxus als aufwändige Konsumgüter. Das bestätigt auch eine Erhebung, die wir im ersten Quartal 2021 durchgeführt haben.