Smartphone-Apps und der Datenschutz

Im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hat infas rund 200 besonders marktrelevante Apps in Sachen Datenschutzinformation auf Herz und Nieren geprüft. Auch das Datensendeverhalten wurde betrachtet. Der Bericht der Studie „Verbraucherinformationen bei Apps – Empirie“ ist jetzt öffentlich verfügbar.

Das ungute Gefühl kennt jeder. Bei der Installation auf dem Smartphone oder späteren Nutzungssituationen lassen sich neue Apps umfangreiche Zugriffsrechte auf private Daten einräumen, etwa auf Fotos oder Kontakte. Gleichzeitig bleibt oft unklar, wofür sie die Zugriffsrechte benötigen und welche Daten die installierten Apps „nach Hause telefonieren“, also an ihre Hersteller übertragen. Zwar gibt es in der Regel Datenschutzerklärungen, aber sind diese vollständig, richtig und verständlich? Auch wer sich der Mühe unterzieht, diese oft langen und schwer zugänglichen Informationen zu lesen, bleibt oft ratlos zurück.

infas ist im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz diesen Fragen nachgegangen. Im Herbst 2017 wurden dazu rund 200 beliebte Apps auf die Vollständigkeit und Verständlichkeit der Verbraucherinformationen mittels Inhaltsanalyse untersucht. Dabei wurde insbesondere überprüft, ob die Datenschutzangaben den Anforderungen entsprechen – und zwar sowohl auf den App-Store-Plattformen als auch bei der Nutzung der App. Mit Labortests wurde zudem eine technische Messung hinsichtlich des tatsächlichen Datenverkehrs der Apps durchgeführt. So wurde ermittelt, mit welchen Servern an welchen Orten die Programme im Hintergrund Daten austauschen.

Die Studie wurde noch vor der Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) durchgeführt. Für den Untersuchungszeitraum zeigt sie einige Missstände und einen erheblichen Verbesserungsbedarf auf. Welche Verbesserungen die App-Anbieter anlässlich der neuen Regelungen ab Mai 2018 durchführen, wird voraussichtlich in einem Update der Studie im zweiten Halbjahr 2018 untersucht werden.

Der Bericht zur Studie ist hier zu finden.